Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer

Mittheilungen über die Verhandlungen des Landtags H. Kammer. ^§72. Dresden, am 11. Mai 1864. Zweinndsiebzigste öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer am 3. Mai 1864. Inhalt: Verlesung und Genehmigung des Protokolls der vorigen Sitzung. — Negistrandenvortrag Nr. 717 und 718. — Entschuldi gungen. — Besprechung über die in der Ersten Kammer ge fallenen Aeußerungen, den Geschäftsgang der Zweiten Kam mer betr. — Vereinigungsverfahren über einen Differenz punkt mit der Ersten Kammer, das königl. Decret vom 3. No vember 1863, die durch die Krisis in der Baumwollenmanu- factur bedingten Unterstützungsmaßregeln betr. und einstim mige Conformität. — Berathung des Berichts der zweiten Deputation über Abtheilung 6i des Budgets, das Departe ment des Eultus und öffentlichen Unterrichts und das aller höchste Decret vom 26. Januar 1864, Nachträge zur Bud getvorlage zu Position 64 und 71 betr. und zwar Pos. 62 bis 66 a betr. — Feststellung der Tagesordnung für die nächste Sitzung. Die Sitzung beginnt 10 Uhr 5 Minuten in An wesenheit von 67 Kammermitgliedcrn. Präsident Haber korn läßt das über die letzte Sitzung aufgenommene Pro tokoll durch Sccretär Or. Loth vorlesen. Dasselbe wird durch die ALgg. vr. Krauße und Müller (Reick) mitvoll- zogcn. Präsident Habrrkorn: Die beiden zurRegistrande eingegangenen Nummern werden nun der Kammer vor getragen werden. (Nr. 717.) Herr Staatsminister Or. von Falkenstein übermittelt ein Dankschreiben des Herrn Staatsministers von Beust, die schleswig-holstein'sche Angelegenheit be treffend. Präsident Haberkorn: Es wird der Kammer vor getragen werden. „Hochgeehrtester Herr Präsident! Das sehr schätzbare Schreiben, welches Ew. Hoch wohlgeboren im Verein mit dem Herrn Präsidenten der Ersten Kammer unterm 19. d. M. an mich haben 1l. L. (4. Abonnement.) richten wollen, habe ich sammt dessen Beilage zu empfangen die Ehre gehabt. Sowie es für mich nur höchst werthvoll und er freulich sein konnte, in dieser Kundgebung einen ver stärkten Ausdruck der mir bereits bekannten Anschau ungen der sächsischen Kammern über die Frage, die ich« zu verhandeln, und die Interessen, die ich zu vertreten berufen bin, zu vernehmen, so auch durfte ich darin einen erneuerten Beweis jenes ehrenvollen Vertrauens erblicken, welches beide hohe Kammern mir in dieser Angelegenheit wiederholt haben zu Theil werden lassen. Ist es mir erlaubt, wie ich es hoffe, dieses Ver trauen als ein wohlbegründetes zu betrachten, so darf ich daran die für mich nicht minder werthvvlle Zu versicht knüpfen, daß meinem Pflichteifer auch die Art und Weise der Behandlung des mir übertragenen ernsten und schwierigen Geschäftes werde vertrauens voll überlassen werden. In dieser freudigen Erwar tung bitte ich Sie, Hochgeehrtester Herr Präsident, meinen verbindlichen Dank und zugleich die erneuerte Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung ent gegen zu nehmen, womit ich verharre Ew. Hochwohlgeboren ergebenster von Beust." UMondon, Grosvenor Hotel, den 28. April 1864. Präsident Haberkorn: Es bewendet bei dieser Mit- thcilung. (Nr. 718.) Petition des Stadtrathes und der Stadt verordneten zu Leisnig, die Eisenbahnlinie von Leipzig über Grimma, Leisnig nach Döbeln betreffend. Abg. Erchenbrecher: Die hier vorliegende Peti tion ist mir zur Ueberreichung und Befürwortung Lei der hohen Kammer zugesendet worden. Ich habe dieselbe ge prüft und die darin angeführten Thatsachen vollständig für begründet gesunden. Ich finde auch in der Petition selbst manches andere Bcherzigenswerthe. Ich habe daher diese Bittschrift der geehrten Kammer zur künftigen-Be rücksichtigung anempfehlen wollen. Präsident Haberkorn: Will die Kammer diese Petition der zweiten Deputation überweisen? — Ueber- wiesen. Weitere Gegenstände sind zur Negistrande nicht ein gegangen. — Für die heutige Sitzung lassen sich wegen 257