Worrede. Im Jahre 1670 hielt der Archidiaconus II. Johann Winkler zu Borna bei einer hier veranstalteten Predigershnode eine lateinische Rede, in welcher er die Geschichte der Stadt Borna behandelte. Achtzehn Jahre später übersetzie der Archidiaconus, LI. Sebast. Kühn, diese Rede ins Deutsche, fügte noch Einiges hinzu und ließ sie 1688 als „Bornische Chronica" bei Gabriel Güttner in Chemnitz drucken. Dieselbe enthalt, groß und weit gedruckt, 60 Seiten. Bietet sie für die Ortsgeschichte der Stadt Borna auch nur wenig, so bleibt diese Gabe aus älterer Zeit immerhin eine dankenswerthe. Später bemühte sich der Bornaer Kirchner, Johann Heinrich Rothe sst 1749s, und nach ihm der Archidiac. 11. Joh. Friedrich Gebhardt sst 1758s um Herstellung einer vollständigeren Chronik; leider kamen aber beide damit nicht vor wärts. Uni das von ihnen angesammelte Material nicht verloren gehen zu lassen, beschloß der Kirchner Bernhardt zu Ende des Jahres 1761, mit den gedruckten Kirchennachrichtcn zugleich einen kleinen Abschnitt der Bornaer Chronik alljährlich zu liefern. So erschienen denn einige Nachrichten über Lage, Namen und Erbauung der Stadt, über die Kirche und die geistlichen Gebäude, sowie über Patronatrecht und Religion. Weiter scheint Bernhardt mit seinen gedruckten vrtsgeschichtlichen Gaben nicht gekommen zu sein. Sie füllen 38 Seiten. Der Herausgeber starb 1763. Demnach blieb es auch hier nur bei einem Anfänge. Recht anerkennenswerth war es daher, daß der Superintendent 1). von Zobel ss. S. 181^ für die Chronik von Borna etwas that und zwar insofern, als er 1849 ein Merkchen über das Leben der Bornaer Ephoren erscheinen ließ ss. S. 173h welches er auf die vvmSnperint. V.Lucius ss. S. 178 j 1712 verfaßte „Lio^rnMm Lpbororniu Lornansinin" gründete. Außer den vorstehend erwähnten Schriftchen bot die Litteratur weiter nichts Zusammenhängendes über die Geschichte unserer Stadt, und darum war es behufs Abfassung einer vollständigeren Chronik nöthig, in Archiven und Bibliotheken das dazn geeignete Material aufzusnchen, zu sichten und zu ordnen. Dies that ich mehrere Jahrzehnte hindurch, soweit es meine amtliche Thätigkeit mir vcr- stattete. Vor etwa 25 Jahren konnte ich mit Zusammenstellung des aufgefundenen Materials beginnen und bald darnach zur Her ausgabe der Chronik von Borna mit Berücksichtigung der zu der Stadt in Beziehung stehenden umliegenden Ortschaften verschrciten. Im Jahre 1856 sendete ich die ersten Lieferungen des Werkes ans und 1859 kam ich zum Abschlüsse desselben. Ich verschickte von den ersten sechs Bogen eine Partie in Probeheften, erhielt diese