Geschichtliches Die Gegend, in welcher die Stadt Borna liegt, gehörte nach der älteren Geschichte Sachsens entweder zu dem Osterlande oder zu dem Pleißnerlande. Diese Landestheile wurden, nachdem aus ihnen die germanische Bevölkerung der Hermunduren (Thüringer) mehr westwärts gezogen waren, von den Sorben oder Serben be setzt. Das von denselben eingenommene Land ward in Gaue (Zupanien) getheilt — Die Pflege von Borna lag im westlichen Theile des großen sorbischen Gaues Obutioi Zu diesem gehörten die Orte Colbitz, Rochlitz, Geithayn, Kohren, Frohburg, Borna, Rötha und wohl auch Leipzig.*) Als Kaiser Heinrich I. die Sorben sich unterworfen hatte, ließ er die Gaue in ihrer ur sprünglichen Gestalt, setzte aber über sie Grafen (Lomitss) und Vögte, welche sich zwar oft in ihrer Würde erblich zu machen wußten, jedoch nicht völlig unumschränkte Herren wurden. Alle Grafschaften sammt den zu ihnen gehörigen Ländereien vereinigte Kaiser Friedrich I. (1157) durch Kauf und Tausch zur Reichs domäne und gab dieser dann den Namen Pleißnerland. Ueber dasselbe setzte der Kaiser (1172) eine besondere Regierung, das Hofgericht zu Altenburg, welches durch bestimmte Richter, (ju- äios8 provinoiulos, oder og.xito.nsi tsrras klisnsnsis) verwaltet wurde. Die Beauftragten des Kaisers hießen Generalrichter. Der erste derselben war IIuZo äs ^Vurtlln. — Für das sächsische Regentenhaus war es von besonderem Vortheile, daß der Kaiser * Der Gau Chutici, zwischen der Saale und Mulde gelegen, grenzte an die Gaue Suisuli oder Siusli und Plisni (mit Altenburg, Schmölln rc.) Nach Nordost hin lag der Gau Dalaminci, nach Süden Zwickowe (Crim mitschau, Zwickau, Werdau rc.). Chutici wurde in 2 Theile getrennt durch den vom Kaiser Otto II. 974 dem Stift Merseburg geschenkten großen Wald, der als Colbitzer Wald, Kammerforst, Pahna, Luckaer und Zeitzer Forst theilweise noch vorhanden ist. Wahrscheinlich lag Langenleuba-Oberhain an der Südgrenze des Gaues Chutici, da nach einer Urkunde von 1349 (Menken, 8orixt. Nist, ltsrin. III. 1087) die Kirche des Ortes zur Diöces Merseburg gehörte. — Die wichtigsten Sorbenburgen des Gaues waren Kohren (Churin, Choryn, von Gor, d. i. Berg), wo ein Pan seinen Sitz hatte, und Geithayn (Gythen, Gythan). Als Hauptfestung der Sorben galt Gana (jetzt Dorf Jahna) im Gau Glomaci (Hlomaczi, Zlomekia — Lommatzsch). 1