heute wohl wichtigste Königspflicht gute, einander ergän zende Worte gefunden. Bonaparte sagte: „Un roi n’est pas dans la nature; il n’est que dans la civilisation. II n’en est pas de nu; il ne saurait etre qu’ habille.“ Und Bismarck fügte, ohne vielleicht Napoleons Wort zu kennen, die besser pointierte Lehre hinzu, ein moderner Monarch solle sich so selten wie möglich ohne ministerielle Bekleidungsstücke zeigen. Tut er’s dennoch, dann darf er sich über die Wir kung solchen Wagemutes nicht wundern, dann muß er auf seine Rede auch die Gegenrede dulden, muß der nackt Ein herschreitende gestatten, daß hier und da ein Knabe ihm zu ruft: Herr König, Ihr seid ja nackt! Solcher Ruf mag man chem schüchternen Gemüt skandalös scheinen; der Rufer darf sich aber mit Augustinus trösten, der meinte, wenn eine Wahrheit skandalös sei, müsse man, um sie hören zu können, den Skandal eben mit in den Kauf nehmen. Längst entschwand die Zeit, da Karl der Zehnte Berryers Bedenken lächelnd mit dem Wort abwehren konnte: „Ich bedarf keiner Erfahrung. Sie halten mein Beginnen für tollkühn; aber Gott steht mir täglich durch Mitteilungen bei, über deren Ursprung ich mich nicht täuschen kann.“ Daß Wahrheit, von keiner Schranke, keiner spanischen Wand, keiner Lakaienkunst gehemmt, Ihr Ohr erreiche, wünscht aufrichtig und in Ergebenheit M. H. FESTTAGEBUCH LENZWETTER. DRAUSSEN, IM GRUNEWALD UND an den Havelseen, ist’s ganz herrlich. Sogar das Gewimmel der Kilometerradler kann die Maienfreude nicht verderben. Das Grün noch ganz frisch, weiße Obstblüten, Tulpen und Hyazinthen, da und dort schon ein Heckenröschen in den Gärten. Und gar nicht heiß. Knospen, wohin man blickt. Drosseln, Amseln, Finken: die Vogelschar aus dem Lese buch der Klippschule. Nach den langen Wintermonaten kann man sich ins Gras legen, eine Stunde unter Fichten liegen