auf unsere Seiten bringen werde. Den Wünschen Specks von Sternburg hat er sich manchmal willfährig gezeigt; als der Senat das Marmorgeschenk des Deutschen Kaisers zurück schicken wollte, den Vorschlag durchgedrückt, daß dieser steinerne Preußenfritz nicht als König, sondern als Feldherr behandelt und neben Hannibal vor die Kriegsschule in Wa shington gestellt werde; also sehr pfiffig eine sichtbare Krän kung vermieden. Doch in der Zeit der anglo-deutschen Kon fliktes die Vereinigten Staaten gegen England mobil zu ma chen: das vermöchte nicht einmal der große George, wenn er von seinem Reiterstandbild ins Leben niederstiege. Noch im heftigsten Zank fühlt der Amerikaner sich dem Briten verwandt. Und wie ungern gerade die besten Elemente im Land schon in ruhigen Tagen eine feindselige Wendung gegen England sehen, haben drüben die Deutschen gemerkt, als der Luftplan einer deutsch-irischen Interessengemein schaft aufgetaucht war, deren Grundmauer nur der Groll gegen Britannien mörteln konnte. Die Hoffnung, hinter der Atlantis einen Bundesgenossen zu finden, der mit dem Schwert uns die Weite öffnet, muß endlich eingescharrt werden; und dürfte, auch wenn ihr „boss“ noch einmal auf die Beine käme, nie wieder deutsche Köpfe verwirren. LAUDES Klarheit ist, mag sie auch Schmerz bereiten, immer nützlich; wer sein Herz nicht an Trugbilder hängt, ist vor Enttäu schung sicher. Seit Fürst Bülow, nach der Annexion der Bal kanprovinzen, von der in Österreichs Fährnis bewährten Nibelungentreue der Deutschen sprach, hat bei uns zu Haus mancher sich angewöhnt, das Verhältnis zu Österreich-Un garn pathetisch zu betonen. Der vierte Kanzler traf als Zi tator nicht jedesmal ins Schwarze. Als er, bei einem unnöti gen Ausfall gegen Chamberlain, behauptete, schon Friedrich habe die Schmäher Preußens und seines Königs gewarnt, auf Granit zu beißen, lieh er dem Borussen Worte, die der Korse Napoleon Bonaparte gesprochen hatte. („Les pam- 32 553