tomski und vom Bischof Anzer vertretene Meinung, daß die chinesischen Wirren als Folgeerscheinung des Kiautschau- handels zu betrachten sind. Bismarck fürchtete damals, der Asiatenzorn könne sich gegen den preußischen Prinzen waffnen; ihn hätte die Ermordung des Kaiserlichen Ge sandten sicher nicht überrascht und er hätte den Beschwich- tigern nicht geglaubt, die geschäftig erzählen, die Sache sei nicht so ernst gemeint. Worte, die der Deutsche Kaiser in die lauschende Welt hineinspricht, können nur ernst ge meint sein und müßten, wenn ihnen nicht die Tat folgte, ohne Echo künftig ins Leere verhallen. Noch einmal hat jetzt der Kaiser gesprochen, so deutlich und laut, daß nur der böse Wille ihn nicht verstehen kann; und laut und deutlich muß ihm geantwortet werden. Nie ist bisher das Volk ge fragt worden, ob es von der aus ruhmreicher Zeit überlie ferten Politik scheiden und den steilen Pfad des Imperalis- mus beschreiten will. Tsin-Schi-Hoang-Ti konnte vor zweitausend Jahren selbst herrisch mit der Stammesvergangenheit brechen. Ein Deut scher Kaiser wird sich nicht wundern, wenn das mündige Vol k, das er vor dem Ausland vertritt, an der Gestaltung seines Schicksals mitzuwirken begehrt und wenn die daheim Ge bliebenen anders denken als der in Khakistoff gekleidete Mann, der dem Befehl zu folgen und in der engen, dunstigen Koje nicht zu fragen hat, warum sein Kriegsherr ihn übers Meer in die Ferne schickt. DER KAMPF MIT DEM DRACHEN DER KAISERLICHE KRIEGSHERR HAT DEN NACH China ziehenden deutschen Soldaten befohlen, keinen Par don zu geben, keine Gefangenen zu machen, jeden überwäl tigten Feind zu töten und, nach dem Beispiel Attilas und seiner Hunnen, in Ostasien einen tausend Jahre lang nach wirkenden Schrecken zu erregen. Und an diesen Befehl hat Wilhelm der Zweite die Worte geknüpft: „Gottes Segen möge an Eure Fahnen sich heften und dieser Krieg den Se-