gen bringen, daß das Christentum in China seinen Einzug hält. Dafür steht Ihr mir mit Eurem Fahneneid.“ Seitdem hat der Kaiser wiederum dreimal geredet; er hat einen modernem Empfinden schwer verständlichen Glauben an Gebetswirkungen bekannt, ein paar Tausend Hamburger Arbeiter vaterlandlos und ehrlos genannt und den großen Kurfürsten gepriesen, der sich doch, wie der Königsberger Professor Prutz nachgewiesen hat, von einem Franzosen könig in besoldete Dienstbarkeit fesseln ließ. Die vier Re den ergänzen einander; wer genötigt ist, eine davon zu be trachten, wird auch auf die anderen einen Blick werfen müssen. Und dieser unerfreulichen Nötigung darf man sich nicht entziehen. Denn die monarchische Krisis, die das un geblendete Auge längst nahen sah, wird durch Vertusch ungsversuche nicht zum Guten gewendet. Der Kaiser hat auf seiner Hofbühne Hebbels Nibe lungentrilogie gesehen. Durch dieses Dramas dritten Teil schreitet ein mächtiger heidnischer Herrscher, der sich eine Welt erobert hat und im Besitz beinah unumschränkter Gewalt edel geblieben ist. Er hat eine Christin zur Frau ge nommen und ihr jedes Wunsches Erfüllung zugesichert. Er ist sicher, sie wird ihm nichts Uned les ansinnen; die Christen lehre gebietet ja, den Feind selbst zu lieben. Nun fordert sie, er solle ihre (durch die Heimat auch ihm verwandte) Sippe, die Brüder und deren Mannen, in einen Hinterhalt locken und töten lassen. Sie hat seinen Eid; den muß er halten. Als von den Treuen aber der Treuste getötet ist, als der Heldenkönig auf einem Leichenfeld steht und das Amt des Richters und Rächers verwalten soll, da wird ihm die Bürde zu schwer und er legt die Last seiner Kronen auf eines Christenfürsten schneeweißes Haupt. Diesen König hat der niederdeutsche Dichter, nach dem Volksepos, Etzel genannt und durch den Namen die Erinnerung an den Hun nenherrscher geweckt, den die Geschichtschreiber Atilla, Attila und Godegisel hießen. Und diese mit den vornehm sten Wesenszügen geschmückte Heldengestalt hat auf des Deutschen Kaisers lebhafte Phantasie offenbar stark gewirkt.