Seckendorf!). Jetzt hatten die Warner nur zu zeigen, daß Deutschlands Feinde auf den Deutschen Kaiser hoffen: als auf den milden Mann, der um jeden Freis den Frieden erhalten werde. Das ist als wahr erweislich; als wahr er wiesen worden. (In den letzten Tagen hat Drumont den Kaiser dem Prinzen Hamlet verglichen: „Das unfaßbare Grauen, das ihn vor jedem Handeln ergreift, beweist, daß er nicht zum Handeln bestimmt ward; er kann über eine große materielle Macht verfügen und weiß nicht, was er da mit anfangen soll“; hat General Bonnal gesagt: „Der Kriegsherr des deutschen Heeres zweifelt wohl selbst an sei ner Zulänglichkeit zu solchem Amt. Ich habe oft den großen Manövern drüben zugesehen; wenn der Kaiser eine Aufgabe gestellt und die dazu nötigen Operationen geleitet hatte, kam alles in eine wahrhaft imperatorische Klemme. Aus diesem Bewußtsein stammt des Kaisers unzweifelbare Fried fertigkeit, gegen die keines Kanzlers Tatendrang auf- kommen kann.“) Droht daher nicht ernstere Gefahr als aus einem turn väterlich groben Artikel? Jeder Tag pfercht den Politiker in die Pflicht, aus der Summe des Möglichen das Notwendige zu errechnen. We der notwendig noch nützlich ist der von dem kleinen Herzen des Kanzlers unternommene Versuch, die Mitschuld an einem schlechten Geschäft dem Kaiser aufzubürden und über den Erdball zu heulen: „In jeder Stunde hat er mit uns übereingestimmt!“ Das glaubt draußen ja keiner; und daß keiner es glaubt, bahnt uns jetzt einen schmalen Pfad aus dem Dickicht. Ein Volk, das, ohne Schwertstreich, nur durch den sichtbaren Beweis unbeugsamen Willens zur schwersten Machtprobe ungefähr alles erreichen könnte, läßt sich von denen, die vor ihm zittern müßten, zum Ambos machen: und konnte gestern, könnte morgen doch Welt hammer sein.