mer Zeit, und die da wünschten, gegen die drohende Gefahr einer Ochlokratie das monarchische Wesen erhalten zu sehen, die priesen ihn hoch und seufzten, als er zu sterben kam. Ihm folgte der junge Sohn. Der hieß Phaeton und seinem Ruhm hatten Geberdenspäher und Geschichtenträger längst schon die Pauke gerührt; ein windiger Schreiber, von der Zunft einer, die mit Feder und Tinte damals das alte Weg- lagererhandwerk aufzunehmen begann, hatte ihn dem Gro ßen Alexander verglichen, ein Magister des Caesar. Jedes unbedachte Wort, das ihm entfuhr, wurde als wunderkind liche Weisheit durch alle Gassen getutet und ein Lärmen hub an, daß von der phaetonischen Ära das Volk sich ein Unerhörtes erwarten mußte. Die Bedächtigen standen ab seits und dämpften ihre Angst, denn ins Schwabenalter mußte Phaeton wachsen, ehe ihm noch gelingen konnte, den reichen Schatz zu verstreuen, den Merops sorgend gehäuft hatte; und so fest stand im Fabellande die Monarchie, daß eine junge Laune sie nicht gleich zu erschüttern vermochte. Und als sie gar hörten, wie der neue Herr immer wieder ge lobte, in allen Stücken dem weisen Merops und seinem Bei spiel nachtrachten zu wollen, da schwand auch aus der Be dächtigen Sinn letzte Furcht und dem Jubel des Volkes lächelten sie freundlich. Es geschah aber, daß König Phaeton andere Könige be suchte. Und da vernahm er übelklingende Wahrheit. An eien Kronen nagte gefräßiger Rost, der vor Edelmetall scheu sonst zurückkroch, und zum Gast sprachen die müden Herr scher, wie zu Zarathustra sie einst gesprochen hatten: „Die ser Ekel würgt mich, daß wir Könige selber falsch wurden, überhängt und verkleidet durch alten, vergilbten Großväter prunk, Schaumünzen für die Dümmsten und die Schlauesten und wer heute alles mit der Macht Schacher treibt! Wir sind nicht die Ersten: und müssen es doch bedeuten. Dieser Be trügerei sind wir endlich satt und ekel geworden. Es gibt kein härteres Unglück in allem Menschenschicksal, als wenn die Mächtigen der Erde nicht auch die Ersten Menschen sind.