906 Bei Nr. 9 hat sich die Deputation in eine Majorität und in eine Minorität geschieden. Die Ma jorität will den ganzen Satz gestrichen wissen, wäh rend die Minorität denselben beibehalten will nur mit Streichung des Wortes „sorgfältig." Ich werde nun zuerst auf den Antrag der Majorität die Frage stellen. Die Majorität empfiehlt diesen ganzen Satz zu streichen und ich frage, ob die Kammer dieser Ansicht der Majorität beitrete? — Es haben sich 17 Mitglieder dagegen erhoben, sonach hat die Kammer der Ansicht der Majorität beigepflichtet und es bedarf nunmehr keiner wei tern Frage auf den Antrag der Minorität. Endlich ist die Deputation in ihrer Gesammtheit der Ansicht, daß der Punkt 10 zu streichen und in Wegfall zu bringen sei. Tritt die Kammer hierin ihrer Depu tation bei? — Einstimmig Ja. Nimmt die Kammer nün den §. 49 mit diesen seinen beschlossenen Modifikationen und Abän derungen an? — Einstimmig Ja. Meine Herren, die Zeit gestattet nicht, heute noch wei ter in der Berathung über den vorliegenden Bericht fortzu fahren. Ich ersuche Sie, sich erst den Donnerstag Vormit tag 10 Uhr zur öffentlichen Sitzung wieder hier einzusinden, indem die Deputationen des morgenden Tages zu ihren Arbeiten bedürfen. Ich bringe auf die nächste Tagesord nung die Fortsetzung der Berathung über den heute vorgelege nen Bericht der ersten Deputation und außerdem, dafern die Zeit noch zureicht, den Bericht der dritten Deputation über die Petition des Herrn Abg. Heyn sowie der Ortsrlchtcr des Gerichtsamtsbezirks Chemnitz, die Abänderung der be züglich der Einnahme geistlicher Besoldungen durch Letztere bestehenden Gesetzesvorschriften betr. Ferner den Bericht der dritten Deputation über die Petition rc. Kcttners zu Oschatz und Genossen um Beschränkung des Branntweinverkaufs, und endlich den Bericht der vierten Deputation über die Pe titionen mehrerer Cavillereibefitzer, die Regulirung der Ca- villereigerechtsame und deren Ablösung betreffend. Die Sitzung ist aufgehoben. (Schluß der Sitzung 6 Minuten vor 2 Uhr.) Redakteur: Ed. Gottwald, Sekretär im königl. Ministerium des Innern. — Druck von B.G. Teubner in Dresden, Letzte Absendung zur Post: den 20. Marz 1858.